Bring on the holidays!

Veröffentlicht auf von Basti

 

Bring on the holidays!

 

Howdy!

 

Seit Montag also verweile ich nun wieder gemäß dem nomadischen Ideal mein Leben auf der Straße. Montagmorgen fuhr ich mit dem Bus von Canberra (nein, es flossen keine Tränen des Abschieds) nach Sydney hoch, nachdem ich Samstag noch eine ergreifende, letzte Tennissession an der ANU hatte, die mit Bier und Dinner mit meinen zwei Tennisbuddies noch abgerundet wurde. In Sydney selbst kaufte ich mir einen IPod, da ich glaubte meinen Samsung MP3-Player verloren zu haben. Natürlich bekam ich noch am Montagabend Bescheid, dass ich den alten Player in meinem alten Domizil in der Küche hab liegen lassen. :( Na ja, jetzt hab ich halt zwei MP3-Player… Nach einer sehr kurzen Nacht in Sydney ging es bereits um 6.30 zum Flughafen und dann erst nach Brisbane und mit einem Anschlussflug dann nach Proserpine an der Whitsunday-Küste weit im Norden von Queensland, wo mich dann ein weiterer Bus nach Airlie Beach brachte. Insgesamt hat die ganze Reiserei fast 10 Stunden gedauert, aber was nimmt man nicht alles für 26 Grad im Schatten auf sich! Ja, ich kann wieder Shorts und T-Shirts für eine ganze Woche tragen, ein wahrlich wunderbares Gefühl! Das Hostel, in dem ich die erste Nacht und die nächsten 4 Nächte schlafen werde ich eines der besten in denen in bisher in Australien war, da es eigentlich eher richtiges Hotel als ein Backpacker ist. Wir haben ein eigenes Bad, ne kleine integrierte Küche, Klimaanlage und für jeden ein Einzel- bzw. Doppelbett. Außerdem sind nur 3 Leute insgesamt im Zimmer, was die Sache sehr angenehm macht. Außerdem wartet das Hostel mit einem Pool auf, der das Meer überblickt. Und das alles für läppische 30 Dollar die Nacht. Kann man nicht für selber machen!

 

 

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Blick vom Balkon

 

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Sonnenaufgang vom Pool aus gesehen

 

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Pool mit Meerblick ist schon extremst lässig!

 

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Der Strand von Airlie Beach

 

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Airlie Beach

 

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Swimming Lagoon in Airlie Beach

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Allerdings scheinen Spinnen das Hostel auch zu lieben, da ich am ersten Abend in eine kleine Plastiktüte von mir Griff und mich wunderte, was denn das schwarze Ding da ist, bis ich realisierte, dass es eine Spinne war, die ca. 1/3 der Größe meiner Hand hatte! Ich will nicht lügen, da schrie ich aus Schreck doch auch mal glatt ein „Holy fucking mother!“ in den Raum (ich entschuldige mich für meine Ausdrucksweise an dieser Stelle). Da die Spinne definitiv zu groß zum draufhauen oder für ein Glas zum einfangen war, ging ich dazu über die gesamte Tüte außerhalb des Zimmers zu entleeren und der Spinne auf Leben und Tod mit einem Besen gegenüberzutreten, da ich nicht sicher sein konnte, ob die Spinne giftig war oder nicht, da es weder eine Redback noch eine Huntsman Spinne war (die einzigen beiden Arten, die ich aus Canberra kenne)! Und ob man es glaubt oder nicht, das scheiß Vieh flitzte nach dem Entleeren der Tüte auf mich zu als gäbe es kein Morgen mehr!!! Da hatte Spidey die Rechnung aber ohne den Besen der Vergeltung gemacht, da ich sie einfach 3 Stockwerke in die Tiefe fegte!!! :D Es folgte ein triumphales „In your face, bitch!“ quer über die gesamte Hotelanlage ;) Ja ja, Australien und die Viecher des Todes…

 

Am Mittwochmorgen ging es dann erneut in aller Frühe mit einem Shuttlebus zum Hafen, in dem wir zu zwölf Mann (10 Teilnehmer, 2 Crewmember) unser Segelschiff, die „Ron of Argyll“ bestiegen, auf der damals illustre Gäste wie Marilyn Monroe oder auch John F. Kennedy über der Reling hingen. ;) Nationenmäßig war es eine europäische Angelegenheit, da 1 Deutscher (ich), 2 Engländer, 2 Holländer, 4 Iren und last but not least 1 Bayer (hehe) das Schiff mit ihrer Präsenz beehrten. 

 

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Unser Segelschiff "Ron of Argyll"

 

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Segelimpressionen

 

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Stilvoll wird neben dem Rettungsboot gegessen ^^

 

 

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Der Skipper

 

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Das obere war mein Schlafgemach

 

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Kombüse

 

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Schon früh machte ich 3 Kreuze, dass ich Pillen gegen Seekrankheit mitgebracht hatte, da ein Schiff bei einer solch geringen Größe doch gerne mal gut von den Wellen rumgewirbelt wird. Ich habe auch brav meine Schuldigkeit beim Helfen getan, indem ich eines der kleineren Segel nach oben gezogen habe. Nach der harten Arbeit hab ich mich dann aber wieder in die Sonne zum Smalltalk gehauen, da wir, entgegen des australischen Wetterberichts, echtes Kaiserwetter hatten! Und so segelten wir am ersten Tag für knappe 4 Stunden zur größten Insel der Kette, nämlich der berühmt-berüchtigten Whitsunday Island, die den unfassbar beeindruckenden Whitehaven Beach beherbergt, der weltweit als der zweitschönste Strand der Welt gilt. Fotos belegen warum:

 

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Whitehaven Beach auf Whitsunday Island

 

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Spuuuuuren im Saaaaaaaand

 

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Das Beste allerdings war, dass wir die EINZIGEN Menschen an diesem Strand waren. Unfassbar! Die erste Nacht war nach dem Abendessen an Bord und ein paar Bier relativ schnell erledigt und um 22.30 waren wir alle in unseren kleinen Nischen mit Matratze. Ich weiß nicht, wie oft ich mir im oberen Bett den Kopf an der Schiffsdecke gestoßen habe. Immerhin beweist dies, dass man aus Fehlern nicht NOTGEDRUNGEN klug wird. ;) Überraschenderweise schlief ich die erste Nacht komplett bis um 7.30 passend zum Frühstück durch! Ich bin mir nur nicht sicher, ob es an den Schaukelbewegungen oder am Bier lag… ;)

 

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Sonnenuntergang auf Whitsunday Island

 

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Der erste Abend vor Anker

 

Am zweiten Tag stand dann Schnorcheln an zwei verschiedenen Inseln auf dem Programm, wobei wir wettermäßig leider nicht mehr ganz so weit vorne lagen, da es ziemlich bewölkt mit nur einigen sonnigen Abschnitten war. Das Schnorcheln war aber mal wieder der Wahnsinn, v.a. bei der ersten Insel, da zeitweise 40-50 Fische in allen erdenklichen Formen und Farben um einen herumschwammen, ohne panische wegzuschwimmen. Sehr lässig! Die Korallen waren zudem auch richtig beeindruckend in all ihren Farben und Formen, so dass man mal wieder wie auf Drogen war! Bei der zweiten Insel waren nicht ganz so viele Fische zu sehen, dafür aber fanden wir 2 Exemplare, die locker 1,30m lang waren!!! Feuchtfröhlich endete dann auch der zweite Tag wieder relativ früh, da komplett erschöpft, um 23.30. Heute am letzten Tag fuhren wir zu Langford Island, wo wir am Strand uns sonnten und zwischendurch schnorcheln gingen und dabei unzählige Riesenschildkröten fanden!!! Sehr entspannte Tiere, die sich absolut nicht aus der Ruhe bringen ließen. Ach ja, wer behauptet das Iren Englisch reden, der lügt. Nur so am Rande. ;))

 

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Auf zu neuen Abenteuern! hehe

 

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Riesenschildkröte!!!!

 

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Langford Island

 

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Dahingeschiedene Korallen

 

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Nach einem finalen Lunch zurück auf unserem Boot ging es dann 3,5 Std zurück nach Airlie Beach und so schnell wie möglich unter eine Dusche, da wir an Bord nur sehr begrenztes Wasser hatten und somit man sich eigentlich nur einmal kurz das Wasser abspülen konnte. Bei der Überfahrt hatten wir dermaßen starken Wind und Schräglage des Schiffes, dass wir mit satten 10 Knoten Spitze durchs Meer preschten. Da bei der Geschwindigkeit und bei einem solchen Wellengang jeder Gang auf dem Schiff unmöglich geworden war, sah man sich gezwungen auf allen vieren robbend (und beizeiten dennoch umfallend) sich in eine sichere und bequeme Position für die nächsten 3 Stunden zu bringen. Wie es der Zufall so wollte brachen natürlich innerhalb dieses Zeitraumes zwei richtige Oschis über die Reling und ließen uns klatschnass zurück, was bei Sonnenschein aber kein großes Ding war. Spaß ist eben doch, was ihr draus macht. ;)

Als ein Fazit muss ich sagen, dass der Trip absolut atemberaubend und sein Geld wert war! Wir hatten definitiv richtig viel Glück mit dem Wetter und verstanden uns auch untereinander sehr gut. Am Freitag waren wir noch zusammen Abendessen und haben ein paar Bier gekippt. Die folgenden Tage waren sehr entspannt in Airlie Beach, obwohl ich die ersten 2 Tage noch „Phantomschmerzen“ von 3 Tagen auf dem Schiff hatte, da ich glaubte, die Welt würde immer noch wanken. Sehr merkwürdig. Demzufolge habe ich es vorgezogen das wirklich vorzügliche Wetter (die ganze Woche vor meiner Ankunft hatte es durchgeregnet, was ein Timing) zu nutzen und mit meinem IPod bewaffnet eine Liege am Pool klar zu machen, den Seeblick zu genießen und zwischendurch meinen Hintern im Pool abzukühlen und Abends ein Bierchen zu trinken und was essen zu gehen. Heute wurde der IPod sogar überflüssig, da die Poolbar den ganzen Nachmittag 80er Jahre Hits spielte (u.a. ‚Wind of Change‘ von den Scorpions :D ).

Momentan fällt es mir allerdings noch etwas schwer in den Reisegroove zu kommen muss ich ganz ehrlich sagen, dafür war der Übergang von Alltag (und seinen Problemen) zu Sonne, Strand und Eierschaukeln doch echt zu abrupt. Vor allem wenn man mit den ganzen 19, 20jährigen Backpackern interagiert fühlt man sich beizeiten wie ein Relikt vergangener Backpackertage, was mal wieder belegt, dass man die Vergangenheit nicht zurückholen kann. Versteht mich nicht falsch, ich genieße es in Airlie Beach abzuhängen und der Segeltrip war eines der besten Erlebnisse, die ich je hatte, aber so richtiges Backpacking ist es halt doch nicht mehr, sondern doch eher Urlaub von den Strapazen des vergangenen Jahres. Ach ja, nur so am Rande, ich habe alle Kurse des zweiten Semesters mit ‚High Distinction‘ (1,0) bestanden. Die Ergebnisse hatte ich vor meinem Segelausflug bekommen. Na ja, man sieht schon, der Geist arbeitet noch daran auf vollste Erholungsstufe zu schalten.

 

In diesem Sinne verbleibe ich mit einem dennoch entspannten,

 

CHEERS (aus dem regnerischen Melbourne)!

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